Es ist Dienstag der 22. August, 10:00. Auf der Höhe des ‚Gasthaus Dorrer‘ an der Steinbergstraße fährt die Exekutive vor, um den nach Graz mündenden Verkehr umzuleiten. Ca. 25 Menschen machen sich bereit – für die nächsten 30 Minuten werden sie die Straße sperren. Auf Transparenten steht: „Unsere Enkel werden euch dafür verfluchen!„, „Wer hat uns verraten? Politiker und Advokaten!„
Rudolf Ebner tritt mit dem Megaphon, die aktuellsten Entwicklungen verkündend, vor seine Verbündeten im Widerstand gegen die Deponie am Bischofsgraben.
Dr. Rudolf Ebner und Dr. Harald Vetter, Obmann und Schriftführer des ‚Schutzverein Lebensraum Steinbergstraße‘ berichten von den mühseligen Prozessen rund um die Thaler Bau-Restmassen-Deponie: „Seit 2014 warten wir auf die Entscheidung der Beschwerde seitens der Europäischen Kommission. Die Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof ist dem Verwaltungsgerichtshof zum Entscheid gegeben worden„, so Vetter und Ebner unisono.
Die Bürgermeister der beiden Gemeinden Graz und Thal sind sich einig, für diese Anliegen der Bevölkerung nicht zuständig zu sein. Ursprünglich hätte eine Deponie mit ca. 700.000m³ Volumen errichtet werden sollen. Nach anhaltender Proteste seitens der Bevölkerung hat man die Kubatur auf 500.000m³ beschränkt, womit man das damit notwendige UVP-Verfahren umgangen ist.
Nun trifft man sich hier im Zweimonats-Rhytmus zur Straßensperre und dem Informationsaustausch. Die Blockade ist mit der Exekutive abgesprochen. Warum die Deponie im Bischofsgraben errichtet werden musste, stößt auf Unverständnis. „Eine Errichtung entlang des übergeordneten Verkehrsnetzes,“ so Ebner, „hätte mehr Sinn ergeben„.
Die nächste Straßensperre findet am 17. Oktober von 10:00 bis 10:30 auf der Steinbergstraße auf der Höhe des ‚Gasthaus Dorrer‘ statt. Hier gibt es weitere Infos zum Schutzverein Lebensraum Steinbergstrasse.