Am Samstag, den 17.10.2015, fand die Demonstration des „Protest Camp“ in Graz statt. Die klare Aussage und der Wunsch der Refugees war: „Wir haben keine Zeit und müssen unsere Familien vor dem Tod retten!“
Die seit dem 30.9.2015 vor der Polizei in der Paulostorgasse campierenden Menschen haben klare Forderungen, die sie in friedlicher und dennoch spürbar energischer Form zum Ausdruck brachten:
- ein faires Asylverfahren für alle
- zumindest die Informationen über die Dauer der Asylverfahren (Ungewissheit)
- schnellere Bearbeitung der Asylanträge, um die Familien holen zu können
- Integration und ein Recht auf Arbeit
- mehr Hilfestellung beim Erlernen der Sprache
Unter den Demonstrierenden fanden sich zahlreiche UnterstützerInnen aus Österreich, um sich solidarisch für deren Rechte einzusetzen.
„Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit, ein klares Zeichen zu setzen und Vorbild zu sein.“ teilten uns zwei junge Unterstützerinnen mit.
Vor der beeindruckenden Kulisse der in einem Halbkreis versammelten Flüchtlinge vor dem Grazer Rathaus sprachen sie in aller Deutlichkeit noch einmal ihre Anliegen an und drückten dabei gleichzeitig ihre Dankbarkeit aus.
Auch aus dem Wiener Protest-Camp, hinter der die Organisation „Freedom Not Frontex“ steht, meldete man sich solidarisch zu Wort.
Ein 31 Jahre alter Flüchtling (Tierarzt) aus Syrien schilderte uns, dass die Asylwerber derzeit nur ein bis zwei Stunden Sprachunterricht pro Woche von Institutionen wie zum Beispiel der Caritas erhalten, dies aber selbstverständlich viel zu wenig sei. Ideal und sinnvoll wären mindestens eine Stunde täglich, damit sie unsere Sprache wirklich erlernen können, meint er. Auch wartet er nach wie vor auf einen Termin für das zweite Gespräch, dass er für sein Asylverfahren benötigt. Wie bei vielen ist er auch bei ihm noch ausständig. Auch er hat Familie in der Heimat, einen Sohn und eine Tochter, und hofft, das die beiden bald in Sicherheit gebracht werden können.
Flüchtling über fehlende Deutschkurse für Flüchtlinge: