Der Verein gegen Tierfabriken möchte anhand von aktuellem Foto- und Videomaterial den kritischen Blick auf die aktuelle Schweinehaltung in Österreich schärfen.
Etwa 70 Schweinemast-Betriebe aus der Steiermark und Kärnten haben sich zu der sogenannten „Informationsplattform Saugut“ zusammengeschlossen. Die Mitglieder betreiben eine Homepage und eine Facebook-Seite und wollen durch verschiedene Aktionen Konsumenten und Konsumentinnen davon überzeugen, dass Methoden der konventionellen Schweinezucht ethisch vertretbar sind. Werner Pail, Obmann von Saugut, schreibt auf der Homepage: „Unser Ziel ist es, dass wir als Landwirte in der Öffentlichkeit wieder direkt und authentisch wahrgenommen werden. Dafür suchen wir den offenen und fairen Dialog.“
Am „Tag der offenen Stalltüre“ am vergangenen Samstag wollte man der Öffentlichkeit einen Einblick in das Schweineleben gewähren. Tatsächlich öffneten am „Tag der offenen Stalltüre“ jedoch nur 4 der 70 Betriebe ihre Pforten – und dies auch nur partiell.
In Zusammenarbeit mit dem ORF sind bislang drei Videobeiträge entstanden, zwei Werbeausstrahlungen von „Saugut“ wurden beim ORF kostenlos ausgestrahlt.
Der Verein gegen Tierfabriken fordert, einem solchen Zusammenschluss von Bäuerinnen und Bauern nicht blind zu vertrauen. Die fürchterlichen Lebensumstände der Schweine würden verharmlost, Konsumenten und Konsumentinnen durch die Werbeindustrie einseitig informiert und getäuscht werden. Denn neben den lustig-lachenden, kotelettsemmerl-essenden Menschen am Hof, in Schutzanzügen (!), die man bei „Saugut“ zu sehen bekommt, gibt es ja auch noch die Schweine, die ihr kurzes Leben auf engstem Raum fristen. Foto- und Videomaterial des VGT belegt, wie viele Schweine in Mastbetrieben, abseits des Kameralichtes, wirklich leben müssen. Und das sieht dann so aus: harter Betonspaltenboden, kaum Stroh um ein Nest zu bauen, beißender Gestank, tagtäglich das gleiche Futter, kaum Möglichkeiten sich zu beschäftigen.
Der VGT fordert kritische Medienberichterstattung, effektive Umsetzung und Kontrolle der bestehenden Tierschutzgesetze und, dass Supermärkte und Handel Verantwortung übernehmen. Diese könnten z.B. durch aussagekräftige Kennzeichnungen des Fleisches ihre Kunden und Kundinnen über die Haltungsbedingungen informieren.
Berichterstattung von VGT
Homepage inkl. Videos von „Saugut“
Foto von VGT